Gegen den Stream schwimmen?

„Hast Du einen Film- oder Serientipp?“
– „Ahja, habe ich schon gesehen.“
„Was guckst Du aktuell?“
– „Hmm, fand ich nicht so gut.“

Sätze wie diese höre ich ganz schön oft in letzter Zeit. Ist ja auch kein Wunder! Der Großteil hängt zuhause vor dem Rechner, auf der Couch oder im Bett und streamed sich sein Entertainment bei einem der großen Streaming Dienste. Ob national oder international, zieht sich unser Kosmos der visuellen Unterhaltung über Filme- und Serien immer enger. Wir alle nutzen die selben Angebote, sehen die selben Rankings, klicken auf die selben Cover. Dabei wird bereits einigen aufgefallen sein, dass sich die Dienste zunehmend ihren Content selbst produzieren. Nimmt man als Beispiel den Global Player mit dem roten N, dann macht sich schnell der Eindruck breit, dass jedes zweite angebotene Produkt unter eigener Flagge produziert wurde. Zwar arbeiten hier viele Produktionsfirmen unabhängig voneinander, doch der Auftraggeber bleibt immer der Selbe. Zu Beginn stehen daher fast immer die gleichen Rahmenbedingen für den Film oder Serie fest. Früher gab es Floskeln wie: „typisch Hollywood-Produktion“ die inzwischen einfach nicht mehr zeitgemäß sind. Viel mehr sollte es nun heißen typisch Ne… -Produktion. Aber was tun? Was tun gegen die Bevormundung eines Unternehmen, welches in erste Linie gewinnbringende Eigenproduktionen bewirbt, welche nach dem Gusto des Managements produziert wurden. DVDs / Bluerays kaufen? Raubkopien downloaden? – Nein natürlich nicht!

Neben den internationalen Streaming-Riesen N. und A. gibt es natürlich auch die nationalen Vertreter auf dem Markt, die Beispielsweise von den großen privaten Medienanstalten gespeißt werden. Wer hier nicht einschalten möchte, den kann ich irgendwie verstehen. Wer lineares Deutsches Fernsehen kennt, bekommt schnell Angst bei der Vorstellung, sich jetzt mit Trash im Binge-Modus berieseln zu müssen bis das Eigenvokabular verödet ist.

Daher möchte ich hier mal einen weiteren kleinen Streaming-Dienst vorstellen, der sein ganz eigenes Konzept verfolgt: LaCinetek

LaCinetek, wie der Name schon vermuten lässt, stammt aus Frankreich, verfügt aber über ein deutschsprachiges Angebot und teilweise Untertitel. Wer sich jetzt fragt: „Warum soll ich denn jetzt noch ein weiteres Abo abschließen, um den gleichen Kram zu gucken?“ Sollte einen Blick Hinter die Kulissen von LaCinetek werfen. Das Unternehmen wurde 2013 in Frankreich gegründet und verfolgt den Ansatz besonders hochwertige Inhalte bereitzustellen. Hier geht es nicht um das Neuste Format, 8K und die besten Special-Effects, sondern vielmehr um inhaltliche Qualität. Um diese zu sichern, befragt LaCinetek Filmemacher, Regisseure, Schauspieler, Produzenten usw. welche Filme sie am eindruckvollsten fanden.
Die Idee an sich ist simpel, wie genial! Echte Profis, erkennen gutes Schauspiel, wissen was schwer zu drehen ist oder was einfach in der Greenbox produziert wurde und die eigentliche Leistung beim Mensch hinterm Computer liegt. So gelingt es LaCinetek eine hochwertige, bunte Mischung aus der gesamten Filmgeschichte anzubieten, ohne dabei auf sich wiederholende Muster oder der These „Was sich am besten verkauft“ bzw. Preis-Leistungs-Verhältnis der Produktion, achten zu müssen. Auch der Abschluss eines Abos ist hier nicht notwendig. Die Filme gibt es als Leih- oder Kauflizenzen ab 2€.

Ich persönlich finde dieses Angebot sehr interessant für Menschen mit einer gewissen Cineastik, die sich also für das gesamt Medium Film interessieren und auch abseits der Bestenliste, krassen Effekten oder überbezahlten Schauspielern eine Begeisterung für das Bewegtbild entwickeln können.

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